Sevelen, die Nr. 1 bei der Produktion Solarstrom

Bericht im Werdenberger & Obertoggenburger vom 20.5.2021

Der «Energiereporter» zeigt auf, wie viel welche Gemeinde in der Schweiz in die Nachhaltigkeit investiert.

Armando Bianco, Simon Dudle

Die grüne Welle hat die Schweiz längst erfasst. Doch wie weit sind die Gemeinden in der Region Werdenberg und in einem Teil des Obertoggenburgs? Darüber gibt Energiereporter Auskunft, der von Energie Schweiz und dem Digital Innovation Office des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt wird. In den Bereichen Elektroautos, erneuerbare Heizungen und Solarstromproduktion wird dabei der Fortschritt aufgelistet.

Sevelen und Wartau nutzen die Sonne am häufigsten

Beim Solarstrom liegt der Schweizer Durchschnitt bei 4,8 Prozent. Der Wert gibt die installierte Fotovoltaikleistung im Verhältnis zum wirtschaftlich sowie technisch realisierbaren Potenzial auf Dachflächen in Prozent an. In die Wertung fliessen alle Anlagen, die für eine Förderung durch den Bund im Einspeisevergütungssystem oder für die Einmalvergütung angemeldet worden sind. Die grosse Mehrheit der FV-Anlagen ist in einer dieser beiden Datenquellen registriert.

Im Werdenberg haben Sevelen (9,7 Prozent) und Wartau (9,5) die besten Werte, doppelt so hoch wie der Schweizer Durchschnitt. Über deutlich am wenigsten Solarstrom in der W&O-Region verfügt die Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann mit 2,8 Prozent. Im Kanton St.Gallen gibt es übrigens einen deutlichen Sieger: Jonschwil. Der Fortschritt wird mit 13,7 Prozent angegeben. Das liegt daran, dass sich eine der grössten Fotovoltaikanlagen der Schweiz in der Gemeinde befindet. Auf dem Dach einer Transportfirma werden pro Jahr 2,7 Gigawattstunden Strom hergestellt.

Gams hat am meisten Elektroautos in der Region

Bei der Anzahl Elektroautos liegen Gams (1,5 Prozent), Sevelen (1,4) und Sennwald (1,3) über dem nationalen Durchschnitt von 1,2 Prozent. Alle anderen weisen weniger auf, am wenigsten Nesslau und Wildhaus-Alt St.Johann mit 0,4 Prozent. Der Energiereporter weist den Anteil elektrisch angetriebener Fahrzeuge im Strassenverkehr in Prozent aus. Alle Personen- und Lieferwagen, welche sich momentan im Verkehr befinden, sind berücksichtigt.

Die Fahrzeuge werden über die Postleitzahl und Ortsbezeichnung der Halteradressen einer Gemeinde zugeordnet. Hierbei zeigt sich, dass einige Gemeinden der Region noch Potenzial nach oben haben. An der nationalen Spitze liegen die beiden Gemeinden Saas-Fee (9,8 Prozent) und Zermatt (7,7 Prozent).

Grabs und Nesslau heizen grossteils erneuerbar

Beim erneuerbaren Heizen schneiden die Werdenberger und Obertoggenburger Gemeinden der «hölzigen» Region allesamt gut bis sehr gut ab. Hier zeigt der Wert an, wie viel Prozent der Gebäude einer Gemeinde ein erneuerbares Heizsystem installiert haben. Als erneuerbare Energie- und Wärmequelle werden Luft, Erdwärme, Wasser, Abwärme, Holz und Sonne betrachtet. Als nicht erneuerbare Quellen gelten Gas und Heizöl. National an der Spitze ist die kleine Graubündner Gemeinde Furna, wo neun von zehn Gebäuden eine erneuerbare Energiequelle haben.

Laut Energiereporter gehören Nesslau und Grabs zu den Gemeinden mit dem höchsten Anteil an erneuerbaren Energien. Auch kleinere Toggenburger Gemeinden wie Mosnang oder Hemberg stehen sehr gut da. Das könnte damit zusammenhängen, dass in kleinen Dörfern viele Einfamilienhäuser stehen und es dort einfacher ist, auf erneuerbare Energie umzustellen oder auf diese zu setzen.

Die Informationen des Projektes Energiereporter entsprechen keiner offiziellen Statistik des Bundes.